Die Kosten für die Sanierung eines Altbaus lassen sich kaum in einer pauschalen Zahl angeben. Je nachdem, welche Arbeiten ausgeführt werden und welcher Standard zugrunde gelegt wird, gehen sie sehr weit auseinander. Bei dem „Rundgang“ durch unser Beispielhaus (Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren mit fünf Zimmern und 130 qm Wohnfläche) erhalten Sie eine ungefähre Vorstellung von den Kosten, die beim Sanieren eines Altbaus auf Sie zukommen. Sie verstehen sich inklusive Arbeitsleistung, sind aber nur grobe Schätzungen. Für eine energetische Sanierung sind verschiedene staatliche Zuschüsse möglich.
Renovierungskosten für das Dach
Ein wichtiger Faktor bei den Kosten zum Sanieren eines Altbaus ist das Dach. Hier kommen verschiedene Punkt zusammen: die Dachdämmung, die Dachdeckung und der Dachausbau. Die Dachdämmung ist oft ein wesentlicher Teil einer grundlegenden Renovierung und richtet sich nach der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Kosten hängen vom Dämmmaterial und der Form des Daches ab. Für eine Innendämmung ohne Verkleidung müssen Sie mit mindestens 50 Euro pro qm rechnen, eine aufwendigere Aufsparrendämmung beginnt bei etwa 200 Euro pro qm: Inklusive Unterkonstruktion kostet diese insgesamt ca. 20.000 Euro.
Ist das Dach schadhaft, muss die Dacheindeckung erneuert werden. Auch hier variieren die Preise nach gewähltem Material, und oft gibt es dafür Vorgaben vom Denkmalschutz, dem Flächennutzungsplan oder einfach der Anpassung an den regionaltypischen Stil. Kalkulieren Sie 4.000 bis 12.000 Euro ein. Möchten Sie durch einen Dachausbau neuen Wohnraum gewinnen, sind weitere Baumaßnahmen nötig. Zwischenwände, Elektro- und Heizungsinstallation, neue Fenster, möglicherweise ein neuer Fußbodenbelag kommen hinzu. Der Preis ist hier stark abhängig von den vorherigen Gegebenheiten und der Art des Ausbaus und kann bei bis zu 1.000 Euro pro qm Wohnfläche liegen. Für das Beispielhaus rechnen wir mit 25.000 bis 50.000 Euro.
Renovierungskosten für die Fassade
Die Außendämmung ist die effektivste Wärmeschutzmaßnahme an der Fassade. Sie senkt die Heizkosten und trägt zum Klimaschutz bei. Je nach gewählter Variante fallen dafür als Kosten beim Sanieren eines Altbaus etwa 25.000 bis 40.000 Euro an. Die Kosten für eine neue Fassadendämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab, allein der Materialpreis kann die Kosten mehr als verdoppeln. Der Außenanstrich der Fassade, der für die Wetterfestigkeit des Hauses wichtig ist, schlägt je nach Untergrund und Art der Farbe noch einmal mit 3.000 bis 4.000 Euro zu Buche.
Renovierungskosten für Innenmaßnahmen
- Wichtiger Faktor bei den Kosten zum Sanieren eines Altbaus ist die Dämmung der Kellerdecke. Denn diese spielt für den Wärmehaushalt eines Hauses eine wichtige Rolle, da die angrenzende Etage – der Keller – kalt ist. Gleiches gilt für die oberste Raumdecke im Haus, also den Fußboden des Dachbodens, wenn das Dach nicht selbst wärmegedämmt ist. Für die Dämmung sollten Sie mit einem Quadratmeterpreis ab ca. 30 Euro rechnen.
- Fenster und Türen. Der Austausch alter Fenster hilft, Energiekosten zu sparen, denn moderne Isolierverglasung hat erheblich besser Dämmwerte als alte Scheiben. Die Kosten richten sich unter anderem nach der Zahl, Art und Größe der Fenster sowie der Verglasung und danach, ob das ganze Fenster oder nur die Flügel ausgewechselt werden. Rechnen Sie für ein einflügeliges Holzfenster mit 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit etwa 500 Euro. Bei den Türen ist die Preisspanne sehr groß. Bei einer (wärmeisolierenden) Außentür mit gewissem Sicherheitsstandard fallen schnell 2.000 bis 5.000 Euro an, Innentüren gibt es ab etwa 250 Euro pro Stück.
- Ob Standard- oder Luxusvariante – beim Sanieren eines Altbaus sind die Kosten für die Badrenovierung nicht zu unterschätzen. Wer lediglich die Sanitärmöbel und eventuell die Fliesen auswechseln möchte, kann mit 4.000 bis 8.000 Euro hinkommen, für eine Komplettsanierung mit Markenprodukten und individueller Gestaltung können leicht größere Summen von um die 30.000 Euro anfallen.
- Bodenbeläge. Für den Charakter eines Raums spielt der Bodenbelag eine wichtige Rolle. Die Materialkosten variieren erheblich. So erhalten Sie Naturfaser-Teppichböden ab 15 bis 25 Euro pro qm, je nach Qualität können aber auch 60 bis 70 Euro für den qm anfallen. Bei Laminat ist es ähnlich. Günstiges Klickparkett zum Selbstverlegen gibt es ab 30,- pro qm. Naturholz, ein bestimmtes Muster oder eine besondere Holzart können die Preise aber schnell um das Drei-, Vier- oder Fünffache anheben. Nicht zu unterschätzen ist die Beschaffenheit des Untergrunds. Müssen alte Böden entfernt, Risse gefüllt oder Unebenheiten ausgeglichen werden, steigen die Kosten.
- Ob aufgrund der geltenden Sicherheitsanforderungen oder weil die Ansprüche an die Stromversorgung gestiegen sind: Die Erneuerung der Elektroinstallationen darf bei den Kosten beim Sanieren eines Altbaus nicht vergessen werden. Inklusive der Montage von neuen Schaltern, Steckdosen und Leitungen müssen Sie mit 100 bis 130 Euro pro qm Wohnfläche rechnen.
- Berechnen Sie die Kosten zum Sanieren eines Altbaus, fällt auch die Heizungsanlage ins Gewicht. Im Sinne des Umweltschutzes, des Geldbeutels und nicht zuletzt der Energieeinsparverordnung (EnEV) muss ein alter Heizkessel möglicherweise ausgetauscht werden. Zur Orientierung: ein moderner Gasbrennwertkessel kostet ab 4.500 Euro, ein Pellet-Heizkessel ca. 7.200 bis 11.000, ein neuer Brauchwasserspeicher ab 2.000 Euro, neue Heizkörper ab etwa 1.800 Euro.
Die Kosten für die Sanierung eines Altbaus liegen erkennbar sehr weit auseinander. Notwendige Reparaturen, Energieersparnis oder Barrierefreiheit geben den Rahmen vor, Geschmack und Anspruch sorgen dafür, dass die Preisskala quasi nach oben offen ist. Mehr Informationen, Tipps und Hinweise bekommen Sie bei immowissen.com.