Während das Corona-Virus in anderen Bereichen bereits wirtschaftliche Spuren hinterlässt, zeigt sich die Immobilienbranche bisher relativ unbeeindruckt. Alle Beteiligten sollten jedoch die Zeit nutzen, sich bestmöglich vorzubereiten. Bei immowissen.com finden Sie Tipps dazu, wie Verwalter, Makler oder Facility Manager mit Task Forces und Notfallplänen gegen Corona vorsorgen und sich als Arbeitgeber rüsten können.
Immobilienverwalter: WEG-Versammlungen während der Corona-Epidemie?
Für so manchen Immobilienverwalter stellt sich in diesen unsicheren Zeiten die Frage, ob im Hinblick auf die Ansteckungsgefahr mit Corona auch die Immobilienbranche auf Versammlungen – wie beispielsweise Eigentümerversammlungen – verzichten muss oder sollte. Grundsätzlich gilt wohl wie überall: Liegt nichts Wichtiges an, ist es wohl eher empfehlenswert, eine Versammlung abzusagen. Ist das nicht möglich, weil doch einmal etwas Dringendes besprochen werden muss und dies nicht per Telefon geht, sind ein paar Regelungen einzuhalten. Der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) hat wegen zahlreicher Anfragen eine Handlungsempfehlung herausgegeben (Stand: 20.03.2020), die jedoch nicht allgemeingültig und nicht dauerhaft ist, sondern je nach regionalen Unterschieden und der aktuellen Risikobewertung der örtlichen Behörden anzupassen ist.
- Bei notwendigen Versammlungen – so rät der VDIV den Verwaltern – sollten beispielsweise am Eingang Desinfektionsspender zum Desinfizieren der Hände bereitstehen und alle Teilnehmer gebeten werden, diese auch vor Betreten des Raumes zu benutzen.
- Auf Händeschütteln oder Umarmungen sollte verzichtet werden.
- Der Teilnehmerkreis sollte begrenzt gehalten werden.
- Die Eigentümer sollten informiert werden, dass sie auch per Vollmacht ihr Stimmrecht übertragen können, dann brauchen sie nicht selbst zu erscheinen.
Facility-Management und Corona: Immobilienbranche mit zusätzlichen Aufgaben
Bilder von desinfektionssprühenden Rollkommandos aus China machen im Internet und im Fernsehen die Runde. Ist das notwendig und blüht so etwas auch bei uns den Facility-Management-Unternehmen, die in der gesamten Immobilienbranche während der Corona-Krise für Sauberkeit zuständig sind? Hoffentlich und voraussichtlich nicht, aber ein paar zusätzliche Maßnahmen werden wohl nötig sein. Vielfach haben Facility Manager schon von selbst die Frequenz von Reinigung und Desinfektion beispielsweise in Einkaufszentren und anderen Gebäuden mit öffentlichem Verkehr erhöht. Türgriffe, Handläufe von Rolltreppen und andere hochfrequente Punkte stehen dabei im Vordergrund. Auch im privaten Wohnungsbau sollte hierauf besonders Wert gelegt werden. So sollten also zum Beispiel Treppenhäuser, Briefkästen, Haustürgriffe und alle Bereiche, die von allen Bewohnern genutzt werden, besonders gründlich gereinigt werden.
Immobilienmakler: Besser keine Massenbesichtigungen
Wer Immobilien vermittelt, ist normalerweise viel unterwegs und führt Besichtigungen mit Interessenten und vielerlei Kundengespräche durch. Der gesunde Menschenverstand gebietet auch in der Immobilienbranche während der Corona-Epidemie auf alle unnötigen Kontakte zu verzichten. Denn für Maklerunternehmen geht es einerseits um den Schutz der eigenen Mitarbeiter vor einer Ansteckung, andererseits aber auch um den Schutz der Kunden.
Massenbesichtigungen sollten besser abgesagt werden, dafür sollte möglichst viel telefonisch geklärt und dann eine Einzelbesichtigung mit denjenigen durchgeführt werden, die wirklich ernsthaftes Interesse haben. Auf Händeschütteln und „Köpfe-Zusammenstecken“ beim gemeinsamen Lesen des Exposés sollten Makler und Kunden verzichten.
Haben Sie weitere Fragen, dazu, was es während der Ausbreitung von Corona für die Immobilienbranche zu berücksichtigen gilt, wenden Sie sich telefonisch oder per E-Mail an die Experten von immowissen.com.