Die Grunderwerbsteuer hat sich auch im Jahr 2019 als lukrative Einnahmequelle für die Bundesländer erwiesen. Die bundesweiten Einnahmen konnten einen erneuten Rekordwert in Höhe von 15,8 Milliarden Euro verzeichnen. Dies ist bedeutet ein Plus von 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hamburg, das bislang eine der niedrigsten Steuersätze aufweist, plant eine Erhöhung in zwei Jahren. Kritik an der Grunderwerbsteuer kommt von der Wohnungswirtschaft, schließlich wäre die Steuer ein Preistreiber beim Immobilienkauf und würde auch die Baukosten erhöhen.
Seit die Grunderwerbsteuer im Jahr 2006 in die Hand der Bundesländer gelegt wurde, gab es fast überall entsprechende Anpassungen. Lediglich Bayern und Sachsen haben in dieser Hinsicht auf Erhöhungen verzichtet und fordern beim Immobilienkauf oder Landerwerb noch den anfänglichen Satz von 3,5 Prozent. Den Spitzensatz von 6,5 Prozent fordern mittlerweile mehrere Bundesländer, dazu zählen das Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und in Thüringen. Berlin und Hessen liegen mit sechs Prozent nur knapp darunter, während Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz sowie Sachsen-Anhalt fünf Prozent einfordern.
Hamburg plant eine langfristige Erhöhung der Grunderwerbsteuer
Hamburg weist mit 4,5 Prozent den zweitgünstigsten aus. Dies könnte sich in Zukunft ändern, denn Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) hat am 28. September in der Baulandkommission erklärt, dass man in zwei Jahren die Anhebung der Grunderwerbsteuer plant. Zuletzt hatte die Hansestadt im Jahr 2009 den Steuersatz angehoben, konnte aber aufgrund des Baubooms in der Metropole eine Steigerung von von 270 Millionen Euro auf inzwischen mehr als rund 460 Millionen Euro.
Kritik an diesem Vorhaben gibt es aus der Wohnungswirtschaft, wo ein weiterer Anstieg der Baukosten vermutet wird. Auch Ökonomen und Immobilienexperten kritisieren grundsätzlich die Grunderwerbsteuer, weil diese erheblich zum Anstieg der Nebenkosten beim Kauf beigetragen hat.