Wer eine Immobilie sein Eigen nennt, hat oft jahrelang darauf gespart. Am Anfang fehlte das Eigenkapital in Höhe von rund 20 Prozent des Immobilienkaufpreises, dann war das Gehalt zu niedrig.
Die Corona Krise stellt jetzt alles auf den Kopf: Alleine Deutschlands Einzelhandel verliere täglich bis zu 1,5 Milliarden Euro. Das gab nun der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, bekannt.
Fakt ist: Millionen Selbständige und Mittelständler stehen in Deutschland vor dem Konkurs, wenn der jetzige Zustand noch eine Weile andauert. Ihre Kapitaldecke ist oft so dünn, dass sie es nicht aushalten über Monate hinweg keine Einnahmen erzielen zu können.
Denn aktuell sind Millionen Geschäfte in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, auch in vielen anderen europäischen Ländern, geschlossen. 400 Millionen Europäer stehen unter einer Art Quarantäne. Zwar erklärte Genth, er anerkenne, dass die Politik etwas mache, um der Wirtschaft zu helfen, doch reiche das bei weiten nicht aus, so der Handelsverbands-Chef:
„Alle Kosten laufen ja weiter, die Löhne, die teuren Mieten, Rechnungen müssen bezahlt werden. Wir brauchen jetzt sofort Direktzahlungen, die weit über das Beschlossene hinausgehen, um eine Insolvenzwelle zu verhindern. Die Zahlungen müssen einerseits an große Kaufhausketten fließen. Wir brauchen aber auch eine breite Unterstützung des Mittelstandes.“ [1]
Die düstere Aussicht steht diametral dem Immobilienmarkt entgegen. So verkündete erst vor rund drei Wochen, am 27. Februar 2020 der Immobilienverband IVD, wonach in Deutschland 2019 insgesamt Immobilien im Wert von 305 Millionen Euro verkauft worden seien.
Transaktionsplus
Dies sei ein Transaktionsplus gegenüber dem Vorjahr von 11,6 Prozent oder 31,5 Milliarden Euro. Den stärksten Schub habe es in Berlin gegeben. 2020 sollte die Party eigentlich noch stärker steigen. So erklärte Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD:
„Der deutliche Sprung im Volumen der Immobilieninvestitionen belegt, dass der deutsche Immobilienmarkt weiterhin in sehr guter Verfassung ist. Die Nachfrage, stimuliert durch die gute Konjunktur und den fortgesetzten Niedrigzinskurs der europäischen Zentralbank, bleibt hoch. Insbesondere die hohe Nachfrage institutioneller Investoren nach Wirtschaftsimmobilien in den Top-7-Städten hat zu dem starken Ergebnis beigetragen.“ [2]
Um die Dynamik beizubehalten, solle die Politik dringend der großen Immobiliennachfrage mit noch mehr Neubauten als bislang entgegnen, fordert der Verband.
Und nun das…
Und nun das: Ein wahrscheinlich schon uraltes Virus, das aber erst jetzt durch neueste Testmethoden nachgewiesen werden konnte und sich Dank Globalisierung schnell verbreiten kann, führt zu panischen Reaktionen auf Seiten der Politik und Bevölkerung.
Über die Hälfte der Deutschen sei mittlerweile gar dafür, die Grundrechte der Deutschen außer Kraft zu setzen und kriegsähnliche Ausgangssperren zu verhängen. Kein gutes Omen für die Immobilienbranche.
Dennoch: Behalten Sie jetzt die Nerven. Machen Sie nicht panisch kaputt, was Sie sich in vielen Jahren, Jahrzehnten aufgebaut haben. Nach dem Dunkel kommt bekanntlich auch wieder das Licht. Unser ganz dringender Rat:
Wenden Sie sich zuerst an Ihren Immobilienmakler, Ihre Immobilienmaklerin und beraten Sie sich in Ruhe mit diesen. Diese Experten wissen am besten, was Ihre Immobilie wert ist und wie zu handeln ist. Klar: Sie können verkaufen. Aber wenn, dann wenigstens zum bestmöglichen Top-Preis bitte!!! Ein Makler ist hier der beste Ansprechpartner, da er Distanz zum Objekt hat und einen kühlen Kopf bewahrt.
Einzelnachweise
[1] Pleitewelle droht : Deutsche Geschäfte verlieren jeden Tag 1,15 Milliarden Euro, von: Johannes Pennekamp, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Online vom 16.3.2020. Abgerufen am 17.3.2020.
[2] Immobilientransaktionsvolumen 2019 in Deutschland knackt erstmals 300-Milliarden-Euro-Marke, von: Julian Götting, in: IVD, Immoblienverband Deutschland vom 27.2.2020.