Wer hätte das gedacht? Da immer mehr Menschen in Deutschland studieren, geht unter jungen Menschen der Anteil an Immobilieneigentümern zurück. Das sagt eine Studie und rechnet vor:
Hätten noch bis vor wenigen Jahren, bis 2008, nur 40% eines Jahrgangs den Schritt an eine Hochschule gewagt, seien es mittlerweile in Deutschland 60%.
Aber auch das zeigt sich: Da Akademiker später in das Berufsleben einsteigen, sinkt gleichzeitig der Anteil an jungen Menschen, welche sich überhaupt noch eine Immobilie leisten können. Denn die wenigstens sind Erben, wo entsprechendes Eigenkapital schon in die Wiege gelegt wird.
Fakt sei, dass der durchschnittliche 25- bis 34-jährige Deutsche kaum mehr als 20.000 Euro Eigenkapital hat, schreibt die Wirtschaftswoche Online (wiwo).
Eigenkapital ist das Problem
Das Problem bei den steigenden Immobilienpreisen sei: Selbst wer es wirklich und ernsthaft versuche das notwendige Eigenkapital zusammenzusparen, komme mit dem Sparen kaum hinterher, um das nötige Kapital zusammenzubekommen, so die wiwo. So würden nur noch rund 12 Prozent der 25- bis 40-Jährigen Deutschen über ein Eigenheim verfügen. Also von 100 Personen gerade einmal 12.
Klar im Vorteil seien Nicht-Akademiker, da diese schon früher Geld verdienten und entsprechend schneller den von Banken geforderten Eigenkapitalanteil in Höhe von rund 20% zusammen bekämen.
Deshalb sei unter den bis 40-Jährigen der Anteil an Immobilienbesitzern unter den Nicht-Akademikern am höchsten. Dies ergebe eine neue Studie der Haushaltsbefragung eines «Sozio-ökonomischen Panels» (SOEP). Es sei in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld von dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. erhoben worden.
13.000 Euro Grunderwerbssteuer für 60 Quadratmeter in Berlin
So schreiben die IW-Experten: «Es ist.. zu vermuten, dass ein höherer Anteil an Studierenden dazu führen wird, dass die Wohneigentumsquote unter den jüngeren Haushalten weiter zurückgehen wird.»
Allerdings holen im fortgeschrittenen Alter die Akademiker im Schnitt wieder auf. Zudem sehen viele den Staat in der Pflicht, die im europäischen Vergleich eher niedrige Eigentümerquote in Deutschland zu erhöhen.
In der Kritik steht insbesondere die hohe Grunderwerbssteuer, die Immobilien noch teurer macht:
- Wer beispielsweise in Berlin für eine 60 Quadratmeter Wohnung 230.000 Euro bezahlen muss, was sowieso schon sehr viel ist, den belastet der Berliner Senat weiter. So sind zusätzlich 13.000 Euro als Grunderwerbssteuer an den Berliner Senat zu überweisen.
- Das ist für einen durchschnittlichen Haushalt sehr viel Geld, wofür zwei Jahre und länger gespart werden muss.
Deshalb schlägt der Steuerzahlerbund vor, gerade die Grunderwerbssteuer ganz zu streichen. Damit entgingen aber wiederum den Kommunen jährlich Milliarden Euro.